Südamerika für Anfänger

Uruguay – Südamerika für Anfänger

In Südamerika by shavethewhales19 Comments

Laut, voll, gefährlich, korrupt, so stellt man sich Südamerika vor. Nichts davon trifft auf Uruguay zu, eigentlich ist es sogar das genaue Gegenteil. Es gibt hier viel Landschaft und wenig Menschen. Lange Sandstrände, die man oft ganz für sich allein hat. Kein Lärm, keine Überfüllung.

Das Verkehrschaos, die Staus, das Hupen, das mich in Buenos Aires regelmässig in den Wahnsinn getrieben hat, gibt es in Uruguay nicht (liegt vielleicht auch daran, dass es keine erstzunehmenden Städte gibt). Den Uruguayos geht es wirtschaftlich gut. Vielleicht der Grund, warum man hier nicht ausgeraubt wird oder warum nicht wie im restlichen Südamerika um jeden Pfirsich ewig gefeilscht werden muss?

Der Präsident José Mujica ist für seine Bescheidenheit bekannt, lebt auf einem Bauernhof und fährt einen uralten VW Käfer. Die schmierigen Anmachen, die ich aus Argentinien kannte, fehlen hier fast völlig. Die Menschen sind eher zurückhaltend und reden nicht viel.

Überlegst du, wo der Haken ist? Es gibt einen; Uruguay ist recht teuer im Vergleich zum restlichen Südamerika. Wer Nachtleben sucht, ist hier völlig fehl am Platz, Uruguay macht nur die Freunde der Ruhe glücklich. Die Touristen, die herkommen, sind oft Argentinier, die in ihrem eigenen Land keinen richtigen Strand haben. Oder andere südamerikanische Nationen, die zum Gras rauchen herkommen, das ist in Uruguay legal.

Das alles macht Uruguay zu einem Südamerika in seiner entspanntesten, angenehmsten Version. Falls dich Südamerika reizt, aber eigentlich zu gefährlich oder anstrengend ist, dann ist es dein Land.

Falls du gerade Uruguay als nächstes Reiseziel in Betracht ziehst, plan diese Orte ein:

1. Punta del Este. Der Ort der Reichen und Schönen. Alles recht teuer, der günstigste Schlafsaal kostet 20 Dollar pro Nacht, im Restaurant habe ich für ein komplettes Menü mit Getränk 17 Euro bezahlt. Dafür gibt es sehr schöne Strände und in der Hochsaison (Dezember bis Februar) Clubs, Casinos, Bars, Shopping und eine große Auswahl an Restaurants. Es gibt zwei Hauptstrände, der auf der Ostseite und den auf der Westseite der Stadt. Ersterer ist gut zum Surfen und hat schöne Dünen, der im Westen ist eher für Familien, wegen dem flachen, ruhigen Wasser. Wenn beide Strände zu voll sind, kann man noch mit dem Boot für 300 Pesos auf die Insel Gorriti.

Punta del Este StrandPunta del Este StrandPunta del EstePunta del Este Strandhaus

2. La Paloma. Der Ort an sich ist nichts Besonderes. Wenn man sich aber ein Fahrrad ausleiht, kann man zur Laguna de Rocha fahren, die ist etwa 8km entfernt. Der Weg dorthin ist sehr schön, man radelt über Waldwege und an vielen Kuh- und Pferdewiesen vorbei. Fahrräder leihen kann man bei Bicis El Topo für 40 Pesos pro Stunde oder 150 Pesos (5 Euro) pro Tag. Dafür bekommt man ein sehr altes Rad ohne Gangschaltung, aber das macht nichts, der Weg zu Lagune ist meist flach.

Pferd UruguayKuhweide RochaStrand Rocha UruguayLaguna de Rocha

3. La Pedrera. Ab hier kann man wirklich nicht mehr von einer Stadt sprechen. Außerhalb der Saison wirkt der Ort absolut tot. Der einzige Supermarkt hat immer nur ein paar Stunden am Tag geöffnet. Dafür landschaftlich ganz zauberhaft.

La Pedrera BeachLa Pedrera BeachLa Pedrera BeachLa Pedrera Beach

4. Cabo Polonio kennt ihr schon aus dem letzten Artikel.

5. Valizas. Hübscher Strandort direkt neben Cabo Polonio, aber schon außerhalb vom Nationalpark. Theoretisch kann man von hier über die Dünen nach Cabo Polonio wandern. Praktisch ist noch ein Fluss dazwischen, den man durchlaufen muss. Mir hat das Wasser fast bis zum Hals gereicht, Kamera mitnehmen geht also nicht.

Valizas StrandValizas StrandValizas StrandValizas Uruguay

Beste Reisezeit: November bis April, dann ist Sommer. Wer Wale sehen möchte, kann das am besten im Winter von Mai bis Oktober

Preise: Für eine Nacht im Schlafsaal zahlst du 10 bis 20 Euro, für ein Essen im Restaurant 8 bis 15. Sparfüchse sollten sich am besten ein Hostel mit Küche suchen und auf Märkten kaufen.

Uruguay AutoPferd vor SonnenuntergangLa Pedrera SurferUruguay BäumeStrandhütten Pedrera

Comments

  1. WOW! Wunderschön. „Viel Landschaft und wenig Menschen“ ist genau mein Ding :D

    Liebe Grüße
    Kathrin

    1. Author

      Hey Kathrin, lieben Dank :) Dann wirst du Uruguay lieben!

  2. Pingback: Der Reiseblogger-Wochenrückblick 17/2015 - Reiseblog pixelschmitt

  3. Hallo super Fotos und toller Artikel!! Ich habe einen Blog von Uruguay ,,,etwas Argentinien und Brasil…..falls du Lust hast zu lesen…

    1. Author

      Vielen Lieben Dank! Da schau ich gern rein!

  4. Pingback: Der Amerika Rückblick ins Netz Juni 2015 | Rapunzel will raus

  5. Tolle Landschaften. Ich finde Uruguay an sich ist ein unheimlich sympathisches Land.

    1. Author

      Hey Neni. Ja, sympathisch entspannt ist es, das liebe Uruguay…

  6. Ganz tolle Bilder! Da ich immer auf der Suche bin nach Reisezielen abseits der üblichen Touristenpfade, könnte ich mir Uruguay sehr gut vorstellen. Klingt sehr interessant aber auch sympatisch und unkompliziert.

    1. Author

      Liebe Sabine, vielen Dank und jaaa, ich kann dir Uruguay nur ans Herz legen

  7. Hallo Caroline :) Deine Bilder sind einfach umwerfend. Und Uruguay natürlich auch. Colonia del Sacramento ist übrigens auch ein schöner entspannter Ort. lieben Guß Daniel

    1. Author

      Lieben Dank für das Lob und ja, nach Colonia muss ich auch mal wieder, da wars hübsch

  8. Ja schöne Bilder, muss ich zugeben.. allerdings fast alles in Strandnähe aufgenommen… La Pedrera und Punta del Este.. Ich wohne seit 14 Jahren in Uruguay. Das wahre Uruguay ist ganz woanders. Wer Vollgas, Beachparty , teuere Preise und argentinische und brasilianische Touristen in Massen erleben will, der kommt von Dezember bis Februar. Wer Uruguay ursprünglich und auch von einer anderen Seite kennenlernen möchte, der kommt davor oder danach und lässt sich von den richtigen Leuten guiden… Ins Landesinnere zum Beispiel, wo kein Tourist hingeht. Zum Rio Negro, in den Nationalpark Estreos de Farrapos e islas de Uruguay,, wo noch der Jaguar lebt. In den Norden nach Tacuarembo zu den Gauchos. In die Sierras von Rocha, tc etc…
    Grüsse aus La Paloma, einem Ort zwischen gigantischen Lagunen.
    Martin

  9. Pingback: Der Amerika Rückblick ins Netz Juni 2015 | Rapunzel will raus

  10. Bisher dachte ich, Chile wäre das ideale Einsteigerland in Südamerika. Ist Urugay noch besser geeignet?

    Viele Grüße!
    Stefan

    1. Author

      Hallo Stefan,
      Chile ist auch super! Ich fand Uruguay noch übersichtlicher, sicherer und gemütlicher. In Chiles Süden bist du aber auch auf jeden Fall safe und du hast zusätzlich noch Torres del Paine mit großartiger Natur und Wandermöglichkeiten. Das hat Uruguay nicht. Ich kann dir beides guten Gewissens empfehlen, kommt wahrscheinlich einfach ein bisschen drauf an, wonach du suchst.
      Viele Grüße,
      Caroline

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