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Fuerteventura: 10 Gründe, keine Angst vorm Tauchen zu haben

In Reisen, Sport by shavethewhales15 Comments

Tauchen stellt man sich schnell gruselig vor. Man begibt sich an Orte, an denen man unter normalen Umständen binnen weniger Minuten sterben würde, nur ein Atemgerät und ein dünner Schlauch retten vorm Ertrinken, fiese Strömungen ziehen einen vom Boot weg, bösartige Quallen und Seeigel können´s kaum abwarten, mir ihre Gifte und Stachel in die Haut zu bohren. Als ein Mensch, der seinen Kopf ungern unter Wasser hat, habe ich trotzdem irgendwann meinen Tauchschein gemacht. Ich kann allen sagen, die genauso Schiss haben: Das braucht ihr nicht. Hier meine 10 Gründe, warum Angst vorm Tauchen völlig grundlos ist:

1. Du lernst im Pool. Deine Chance, alle Schläuche, Knöpfe und Leitungen, die man beim Tauchen so bei sich trägt, nach Herzenslust auszuprobieren. So gibt´s im Meer keine Überraschungen.

2. Außer Schwimmen und Atmen musst du nicht viel können. Tauchen ist nicht wirklich anstrengend. Anstrengung ist gar nicht gewollt, dann würde man seine Luft schneller verbrauchen. Das Einzige, auf das man sich konzentrieren muss, ist der Rest der Tauchgruppe, die man nicht verlieren sollte.

Tauchen Corralejo3. Du bist in bester Begleitung. Wenn du bei der richtigen Schule buchst, begibst du dich in die Hände sehr routinierter Tauchlehrer. Die strahlen so viel Ruhe aus, dass die eigene Panik völlig grundlos scheint. Falls unter Wasser irgendwas passieren sollte und du panisch wirst, kümmern sie sich um dich. Falls irgendwas nicht klappt, erklären sie dir mit Handzeichen, was du besser machen kannst. Beine gerade beim Schwimmen, ein bisschen Luft aus der Weste lassen, wieder ein Stückchen tiefer schwimmen.

Tauchen Corralejo4. Du kommst immer viel schneller vom Meeresboden an die Wasseroberfläche als andersrum. Ein bisschen schwierig ist für viele Anfänger nur der Weg von der Oberfläche in die Tiefe. Da schwimmen viele reflexartig immer wieder in Richtung Oberfläche zurück. Es ist wichtig, auszuatmen, die Luft aus Lungen und Weste zu lassen und die Beine nicht zu viel zu bewegen. Wenn du zurück willst, reicht es, ein bisschen Luft in deine Weste zu lassen, du wirst sehen, du bist schneller wieder am Boot als du denkst.

Tauchen Corralejo5. Du kannst dich auf ausgetüfteltes Equipment verlassen. Taucherausrüstung ist so konzipiert, dass dir nicht viel passieren kann. Eine Anzeige sagt dir, wie viel Luft du noch hast und wann du auftauchen musst. Ein zweites Atemgerät hängt an jeder Luftflasche, falls mal eins aussetzt (was ich nie erlebt habe). Dein Tauchlehrer sucht dein Equipment aus; eine kleine Atemluftflasche für kleine Menschen, die nicht so viel schleppen wollen, Wasserschuhe, die vor Seeigeln schützen, Flossen, Taucherbrille. Er probiert mir lieber alles dreimal an, bis alles so perfekt sitzt, dass beim Tauchen nicht drückt, verrutscht oder stört.

Tauchen Corralejo6. Der schlimmste Überwindungsmoment ist über Wasser. Mein Herz klopft jedes Mal ziemlich laut, wenn ich mich rückwärts vom Boot fallen lassen soll. Mein Unterbewusstsein erinnert mich laut schreiend an das Blei um meinen Hüften, an die tonnenschwere Flasche auf meinem Rücken und an die 20 Meter Wassertiefe unter mir. Aber so physikalisch unmöglich mir das jedes Mal aufs Neue scheint: ich treibe  an der Oberfläche, sobald ich im Wasser bin, dank aufblasbarer Weste.

Tauchen Corralejo7. Unter Wasser kannst du fliegen. Lass so viel Luft in die Weste, dass du weder zu Boden sinkst noch gen Oberfläche treibst. Danach schwebst du so mühelos durchs Wasser, dass sich Tauchen wie Fliegen anfühlt.

Tauchen Corralejo8. Mit den ersten Fischen ist alle Panik vergessen. Stell dir vor, ein Fisch schwimmt dir direkt vor die Brille, glubscht dich eine Weile an und macht den Mund auf und zu. Als wenn er sagen wollte: „Wovor hast du Angst, ist doch schön hier!“ Da hat er sehr Recht.

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9. Tiefes Blau und komplette Geräuschlosigkeit entspannen. Über dir glitzert die Sonne durchs Wasser, weiches Seegras wird von den Wellen hin- und hergekämmt und bis auf das Blubbern beim Ausatmen ist es wunderbar still um dich.

Tauchen Corralejo10. Du würdest so viel verpassen, wenn du nicht tauchen gehst. Unter Wasser verbirgt sich eine wunderbare eigene Welt aus Farben und Formen, die du nirgendwo an Land finden wirst. Korallen sehen wie dicke Kissen aus, schornsteinförmige Pflanzen tanzen im Takt der Wellen, Streifenfische schießen aus winzigen Gesteinshöhlen hervor, riesige Schildkröten ziehen emotionslos an dir vorbei. Du wirst keinen Tauchgang je bereuen, versprochen.

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Vielen Dank für die kostenlosen Tauchstunden an das Dive Center Punta Amanay in Corralejo auf Fuerteventura. Danke für die Engelsgeduld und das gute Zureden, bis wir´s endlich ins Wasser geschafft haben. Wer hier taucht, kann sich auf bestes Equipment und sehr erfahrene Lehrer verlassen. Auch dem ängstlichsten Zeitgenossen wird hier jede Angst genommen.

Comments

  1. In Indonsien gibts Fische, die schau dir zuerst in die Augen und schwimmen dir dann ganz schnell ins Gesicht. Vermutlich wollen einem in die Nase beissen, denn sobald ich mich hinstellte, begann sie, an meinen Beinen zu knappern. Das war recht befremdend.

    1. Author

      Oh, gruselig. Manche Fische versuchen so ihr Revier zu verteidigen, sie schwimmen dir ständig gegen die Brille. Ziemlich mutig von ihnen, sie sind ja doch um einiges kleiner als Menschen sind. Beißende Fische hab ich zum Glück noch nicht erlebt, pfui.

  2. Ich habe angst vorm Tauchen. Also ich habs noch nie gemacht, aber ich will. Doch wenn ich daran denke, wird mir schon mulmig. Obwohl du mit deiner Liste schon vollkommen recht hast.

    1. Author

      Ich kann nur aus meiner Sicht sagen: es hat sich sehr gelohnt, die Angst zu überwinden :)

  3. Hallo Caroline,

    das ist ja ein sehr nett gemeinter Artikel den Du da geschrieben hast – aber offensichtlich war Deine Tauchausbildung nicht besonders gut, da sich einige gravierende Fehler eingeschlichen haben :

    1. Weder Quallen, noch Seeigel oder irgendetwas anderes wird Dir unter Wasser Schaden zufügen wenn Du dich richtig verhältst.
    2. An vielen Orten der Welt (z.B. Ägypten & Malediven) werden alle Kursbestandteile des Tauchkurses im Meer durchgeführt…man startet also nicht überall im Pool.
    3. In anspruchsvolleren Gewässern braucht es schon ein wenig mehr, als sich nur auf seine Gruppe zu konzentrieren…als erfahrender Taucher taucht man zudem nicht in Gruppen sondern höchstens im Buddy Team.
    4. Zum auftauchen lässt man NIEMALS Luft in die Weste (Tarierjacket)…den die Luft dehnt sich beim aufsteigen aus. Daher steigt man durch die Kraft des Flossenschlages oder das tiefere Einatmen auf und LÄSST dabei LUFT AUS DEM JACKET AB! Ansonsten schiesst Du nach oben wie eine Boje – das kann schwere Folgen haben und wurde Dir offensichtlich nicht richtig erklärt.
    5. Das Ute „Atemgerät“ (Oktopus) ist kein Ersatz für Dich wenn das erste einmal kaputt geht – denn das passiert in der Regel nicht. Der Oktopus ist dafür da um ggfs. einem Tauchpartner Luft spenden zu können.
    6. Man taucht NICHT mit Sauerstoffflaschen, sondern mit PRESSLUFTFLASCHEN – wäre in den Flaschen purer Sauerstoff würdest Du durch den „Partialdruck“ schon bei einer geringen Tauchtiefe eine Sauerstoffvergiftung erleiden und „krampfen“ bzw. Ohnmächtig werden.
    7. Du trägst keine Taucherbrille – sondern eine Tauchmaske…die Deine Nase mit umschliesst. Brillen bedecken nur die Augen…
    8. In belebteren Tauchregionen ist es nicht still unter Wasser – im Gegenteil – du wirst es bestimmt noch erleben, was für einen beiden Lärm Papageienfische, Delfine etc. machen können. :D

    Sei mir nicht böse – aber da sind echt einige Dinge dabei, die man Dir hätte viel besser erklären müssen für Deinen Tauchschein…

    Trotzdem wünsche ich Dir viel Spass und tolle Erfahrungen bei Deinen weiteren Tauchgängen, denn mit einem hast Du zweifelsfrei Recht…es ist eine wunderbare Welt in unseren Meeren, Seen und Ozeanen verborgen. ;)

    Beste Grüße,

    Christian

  4. Schöne Liste und tauchen ist nicht wirklich schlimm – das meiste ist Kopfsache. Ich hab schon Leute erlebt, die haben Panik beim fluten der Maske bekommen – im Schwimmbad – bei 1,20m Beckentiefe. Eben alles Kopfsache :)
    Das wichtigste für Tauchanfänger ist wohl nen guter, relaxter Dive-Master – der nimmt einem die Angst.

    Einmal mehr schöne Fotos Caroline :)

  5. The world is 70% Water. Don’t settle for 30 %.

    Sehr schöner Beitrag und tolle Fotos auch wenn ich nach meiner misslungen Taucherfahrung in Indonesien erstmal an der Oberfläche bleiben werde.
    Ich würde deswegen noch hinzufügen: Such dir eine gute Tauchschule. Tu nichts, womit du dich nicht gut fühlst.

    1. Author

      Danke! Oh, bei indonesischer Taucherausrüstung kann ich mir irgendwie sehr gut vorstellen, dass da mal was daneben geht…Tut mir leid, ich hoffe, irgendwann schaffst du´s wieder unter Wasser…

  6. Schön geschrieben aber ich kanns mir einfach nicht verkneifen ein bisschen klug daher zu reden :D Man taucht zumindest beim Sporttauchen nicht mit Sauerstoff sonder mit ganz normaler Luft. Reiner Sauerstoff würde schon ab 6 Meter zum Problem werden.

    Für alle die nicht gleich einen ganze Kurs machen wollen gibt es die Möglichkeit ein sog. Intro zu machen. Abhängig davon wo man gerade ist verläuft das zwar immer anders aber im Prinzip gehen max. 4 Taucher mit einem Tauchlehrer ins Wasser, machen ein paar Übungen und dann kann man sich in Begleitung des Tauchlehrers das Riff anschauen :)

    Gruß Felix

    1. Author

      Hallo Felix. Ooops, da hab ich nicht richtig aufgepasst – ist verbessert, danke für den Hinweis!

  7. Mal per Zufall auf deine Seite gestossen.

    Sehr nett geschrieben

    Bin ab nächstes Jahr in Thailand und mach ein Tauch-Prakticum bis zum Instruktor^^
    Eine kleine Auszeit von 10 Monaten oder auch mehr…..
    War schon immer eine Wasserratte und auch einige Schuppertauchgänge hinter mir (15+)

    Tauchen ist einfach genial^^

    Sonnige Grüße Andi

    1. Author

      Hey Andi,
      seh ich genauso :) viel Spass beim Tauchen in Thailand!
      LG Caroline

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