Einmal im Jahr (am 21. Juni) verwandeln sich Frankreichs Straßen in sowas wie einen riesigen öffentlichen Club. Wer an diesem Tag durch Paris läuft, dem kann es passieren, dass die Menschen in der Metro plötzlich anfangen zu singen. Oder dass er auf einem Platz steht und sich entscheiden muss, ob er den Trompetenklängen die Straße hoch oder den Technobeats um die Ecke folgen soll.
Es ist der einzige Tag, an dem es nicht komisch ist, mitten in der Fußgängerzone wild zu tanzen. Wie gut sich das anfühlt, weiß man erst, wenn man vor Ort ist. Wer zur fête de la musique in Paris ist, dem wird es schwerfallen, keine gute Laune zu haben. Man kann den Abend mit einem Apéro beginnen (einem Picknick, bei dem man hauptsächlich Wein und Pastis zu sich nimmt), am besten am Ufer der Seine, dort ist man in bester Gesellschaft. Auf der Seine fahren sowieso schon viele Boote, aber an diesem Tag haben viele davon Bands an Board. So kann man dasitzen und zuhören, wie die verschiedenen Musikrichtungen an einem vorbeifahren. Je nach Geschmack mitgrölen und -klatschen. Wer es gesitteter mag, der kann auch auf einem der Boote mitfahren (mit oder ohne Dinner) und sich von den Picknicken am Ufer bejubeln lassen.
Paris am 21. Juni ist wie das größte Festivalgelände der Welt, aber umsonst, ein Club mit geschätzten 980 unterschiedlichen Floors und ohne Altersbegrenzung. Je später es wird, desto mehr Menschen tanzen. In den Ubahnhöfen, auf den Balkonen der Häuser, oder nackt im Springbrunnen vor dem Rathaus. Heute ist eigentlich alles erlaubt. Ich kenne Paris dafür, dass es gern mal über die Stränge schlägt aber heute tut es das noch so viel mehr als sonst. Auf dem Nachhauseweg komme ich an einem kleinen Graffiti vorbei: „La vie est éphémère“- Das Leben ist vergänglich. Du hast ja so Recht, Paris.
Wenn du nächstes Jahr mitmachen willst, ist alles, was du brauchst, ein Hotelzimmer (ab 40 Euro für ein Einzelzimmer) und ein Zug-Fernbus/Flugticket nach Paris (ab 19 Euro von Frankfurt oder Köln). Für die Metro gibt es ein „Fête de la musique“ Spezialticket für 3,50 Euro, es ist von 17h am 21. bis 7h morgens am 22. gültig. Mit einem guten Stadtplan (gibt´s gratis am Flughafen und in den Hotels) kannst du das meiste aber auch zu Fuß erreichen. Wenn du kannst, richte es so ein, dass du auch Sonntags noch in Paris bist. Dann kannst du auf die Märkte gehen oder an einem der Plätze den ganzen Tag im Café sitzen. Noch mehr Tipps für Paris umsonst bekommst du beim Reisefeder Blog.
Comments
Paris…wunderbarer Beitrag, tolle Bilder, Ferienzeit…
Danke! Ja, ich kenne wenig bessere Anlässe für Ferien :)
Bis dato war ich ja stille Mitleserin, aber jetzt muss ich mich einfach mal zu Wort melden: Toller Artikel, grandiose Bilder! Aber Paris ist ja eh so ein Herzensding :) Da würde ich am liebsten gleich mitmachen!!
Schön, dass du dich meldest, Gina, ich freu mich jedes Mal wie Bolle :) Einfach nächstes Jahr hinfahren und mittanzen!
Ist schon im Kalender angestrichen ;)
Das sind ja super Bilder aus meiner Lieblingsstadt! Vielen Dank fürs Verlinken – wir freuen uns sehr!
Sehr gerne! Gut gewählt, die Lieblingsstadt!